Baugeschichte – Mittelalter

Schloss und Stadt Bückeburg tragen ihren Namen nach der alte Feste des Bukkigaues, welche oberhalb von Obernkirchen auf einer Bergzunge des Bückeberges lag. Diese ursprüngliche Burg wird erstmalig 1180 erwähnt. Ein „Hermann von der Bukkeborch“ trat 1204 die Rechte an seiner Burg an das Kloster Obernkirchen ab. Nachfolgend wurde die Burg abgerissen und aus den Steinen eine neue „bukkeborch“ gebaut.

Die früheste urkundliche Erwähnung eines einfachen Wohn- und Wehrturms erfolgte erst 1304. Diese Anlage diente als Grenzfeste der Wahrung der territorialen Ansprüche der Schaumburger Grafen gegenüber den Bischöfen von Minden und war ursprünglich weder Machtbasis noch Herrschaftssitz; hierzu diente zu jener Zeit die Schaumburg im Wesertal.

Unter Graf Johann IV. (1498-1527) erhält die kleine Anlage eine Erweiterung und wird mit Wällen, Gräben und Toren gegen Kanonenbeschuss befestigt.

Baugeschichte – Renaissance

In der Zeit von 1560 bis 1622, der wichtigsten und prägendsten Phase ihrer Baugeschichte, verwandelte sich die mittelalterliche Wehrfestung unter Graf Otto IV. und dessen Sohn Ernst in eine prunkvolle Renaissanceresidenz.

Unter Otto IV. (1544–1576) erfolgte der Ausbau von der Burg zum Schloss. Es entstand in nur vier Jahren eine unregelmäßige vierflügelige Schlossanlage, von der die Fassaden des Nord- und Westflügels sowie einer der beiden Treppentürme von 1562 im Innenhof im Original erhalten geblieben sind.
Typische Stilelemente für die Renaissance im Weserraum sind die Giebelhäuser, mit halbkreisförmigen Aufsätzen sowie Muschel- und Schneckenornamenten als Fassadenschmuck. Als Baumaterial verwendete man Obernkirchener Sandstein, einen der beliebtesten Baustoffe jener Zeit. (Rathaus in Bremen, Börse in Kopenhagen etc.)

Fürst Ernst startete ab 1601 ein großangelegtes Bauprogramm und verwandelte den Flecken Bückeburg in eine Stadt und das Schl0ss in eine glanzvolle Residenz. Erhalten sind im Schloss aus dieser Zeit nur noch zwei Räume: Der Goldene Saal und die Kapelle.
Weitere Gebäude wie das Ballhaus (Reithalle) mit Stallungen, die Fürstliche Rentkammer (Verwaltung) und die Kammerkasse werden zur Stadt hin vom Schlosstor begrenzt, welches einem Triumphtor nachempfunden ist.
Für die Stadt baute er den Marktplatz mit Hofapotheke, ein Rathaus und die Stadtkirche, er ließ das Ganze von Stadttoren, Wällen und Gräben umschließen.

Baugeschichte – Barock

Nach dem Tod von Fürst Ernst, 1622, hatte das Land unter dem Dreißigjährigen Krieg und dessen Folgen zu leiden, so dass es erst ab 1695 wieder zu Bautätigkeiten kam. Graf Friedrich Christian zu Schaumburg-Lippe (reg. 1681–1728), ließ im Hauptturm den Weißen Saal im Stil des Barock einbauen.

Eine Zäsur in der Baugeschichte stellt der Schlossbrand von 1732 dar, bei dem Ost- und Südflügel samt ihrer kostbaren Renaissanceausstattungen in wenigen Stunden ein Raub der Flammen wurden. Die eigens erhobene Brandsteuer gestattete  Graf Albrecht Wolfgang (reg. 1728–1744)  den Wiederaufbau der beiden zerstörten Flügel im Stil des Spätbarock, dazu ein repräsentatives Treppenhaus, als Ersatz der alten Wendeltreppentürme.
Den Schlossgarten gestaltete der Graf aufwendig im Stil der französischen ornamentalen Gärten, mit Brunnen, Laubengängen und Figuren.
Mit seinem Tod 1748 ließ sein Sohn, Graf Wilhelm (reg.1748-1777), den Barockgarten verfallen und errichtete Festungswälle auf dem Gartenareal.
Sein Nachfolger Graf Philipp Ernst (reg. 1777-1787) ließ die Wallanlagen fast vollständig entfernen, seine Gemahlin, Fürstin Juliane, verwandelte den südlichen Gartenteil in einen englischen Landschaftspark.

Baugeschichte - Historismus

Noch bis 1805 war man damit beschäftigt, die aus früheren Jahrhunderten stammenden Wallanlagen zu beseitigen, den mittelalterlichen Burggraben teilweise zu verfüllen und zu bepflanzen. Erst Fürst Adolf Georg (reg. 1860–1893) veranlasste eine umfassende Restaurierung der historischen Räume, u.a. des Goldenen Saales. In der Kapelle wurden nicht nur die kostbaren Holzschnitzereien gerettet, sondern auch die unter Fürst Ernst entstandenen, 1647 übertünchten Freskenmalereien wurden wieder freigelegt und es wurde eine neue Orgel eingebaut.

Gegen Ende des 19. Jh. änderte sich das Bild des Schlosses entscheidend! In Ermangelung eines repräsentativen Festsaales ließ Fürst Georg (reg. 1893–1911) den Neuen Flügel anbauen (rechts vom Hauptturm). Zwar im Stil des historistischen Neo-Barock gestaltet, wurde aber modernste Haustechnik wie elektrifizierte Kronleuchter, eine Warmluftheizung sowie Gasöfen in der Küche installiert.
Gleichzeitig ließ Georg die beiden Kavaliershäuser als Gästeflügel errichten, auch wurde der Park erheblich nach Süden erweitert.
In Bückeburg setzte der letzte regierende Fürst Adolf (reg. 1911–1918) mit dem Mausoleum einen beeindruckenden Akzent.  Von weiteren während seiner Regierungszeit errichteten Bauten existiert heute nur noch das Gebäude der Musikschule. Das Palmenhaus sowie eine Werkstätte für Kunstkeramik wurden abgerissen. 
Seit der Abdankung 1918 liegt der Schwerpunkt nicht mehr auf neuem Bauen, sondern auf dem dauerhaften Erhalt des baulichen Erbes.